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06.-09.05.2020 (Die Tagung wurde coronabedingt abgesagt)
Spätestens mit dem Tag der Geburt scheint der Wettlauf zu beginnen: Wenn Eltern und Gesellschaft, so impliziert es unser Zeitgeist, optimale Bedingungen für das Kind schaffen, stehen ihm unbegrenzte Entwicklungsmöglichkeiten zur Verfügung. Jede und jeder kann Musiker, Filmstar, Forscherin... alles werden, wenn sie/er nur richtig will. Die Sorge, etwas zu verpassen, eine Fähigkeit nicht ernsthaft entwickelt zu haben, nicht das optimale Selbst geworden zu sein, spornt viele zu hohem Leistungstempo an.
Auf der Suche nach der eigenen Identität, auch der eigenen sexuellen Entwicklung und Orientierung, scheinen heutzutage viele Optionen zur Wahl. Allenthalben machen sich Überforderung und Erschöpfung breit: Jugendliche zögern z.B. bei der Berufswahl angesichts des Anspruchs, die vermeintlich einzig richtige Wahl treffen zu müssen, etwas wirklich richtig zu wollen. Sie vermeiden Entscheidungen, brechen Ausbildungswege vorzeitig ab, erleben sich als gescheitert angesichts des
medial kommunizierten Erfolgsrausches der anderen....
Menschen in der Rushhour des Lebens werden getrieben vom ständigen/umfänglichen Optimierungsanspruch von einem Job zum nächsten, von der einen Beziehung zur nächsten, von der einen Traumreise zum nächsten Adventure....
Alternde Menschen in der nachberuflichen Phase suchen nach einer neuen Identität, die nicht abhängig ist vom Schaffen und Leisten...
Gesellschaft und Natur zeigen deutliche Zeichen von Überbeanspruchung – die Sorge vor einem Kollaps treibt (junge) Menschen auf die Straße.
Führt die moderne Freiheit eher in die Selbstentfremdung als in die Selbstverwirklichung? Neuorientierung auf der Suche nach sich selbst scheint Not zu tun.
Die diesjährige Fortbildung nimmt diese Suche nach Identität mit folgenden Fragen in den Blick: Wie kann Identitätsentwicklung in den Realitäten der heutigen Zeit gelingen?
Suchen: Wie wird jemand sie/er selbst? Wer oder was setzt die Maßstäbe für eine geglückte Identitätsentwicklung?
Vergewissern: Welche gesellschaftlichen, genetischen Bedingungen prägen bzw. begrenzen die persönliche Entwicklung und welche hilfreiche Rahmung für den Suchprozess ergibt sich daraus?
Verantworten: Wie kann die Verantwortung für das Ganze in ein angemessenes Selbstkonzept integriert werden?
In den Vorträgen und Workshops werden diesbezüglich entwicklungspsychologische, sozio-kulturelle, gesellschaftspolitische und ethische Aspekte aufgefaltet und diskutiert. Die eigene Identität zu finden im Spannungsfeld des eigenen Gestaltungsvermögens und den Grenzen des Machbaren fordert heraus. Es gilt die persönliche und die beraterische Erfahrung zu reflektieren und weiter zu entwickeln. Im Beratungsprozess kann für unsere Klientinnen und Klienten der Raum geöffnet werden, die Spannung auszuloten und sich der eigenen Balance anzunähern.
Datum | Titel |
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06.11.2024 | „What is love“? Paarbeziehungen im 21. Jahrhundert |
17.04.2024 | „Bin ich hier richtig? Orientierungsraum Suhl 2024“ |
03.05.2023 | „Bleibt alles anders“ - Gesellschaft braucht Beratung! |
04.05.2022 | Smarte Liebe - Wieviel Analoges braucht Beziehung? |
19.04.2021 | Identität – Was ist... was wird...? |
06.05.2020 | Sich finden auf dem Markt der Möglichkeiten |
08.05.2019 | „Ist da jemand…?“ Resonanz mit Leib und Seele |
18.04.2018 | Magnetfeld Bindung |
10.05.2017 | Leben in ver-rückten Systemen |
20.04.2016 | Auf dem Weg in die erschöpfte Gesellschaft – alternativlos!? |
22.04.2015 | „Let’s talk about Sex“ – Liebe, Lust und Leidenschaft als Thema in der Beratung - Suhl |
07.05.2014 | Zeitgeschichte in Lebensgeschichten - Suhl |
24.04.2013 | Wer?-Wie?-Was?-Wieso?-Weshalb?- Beratung zwischen Seelsorge und Psychotherapie - Suhl |
09.05.2012 | Versöhnen und Verzeihen in Paarbeziehungen - Suhl |
04.05.2011 | Patchwork und andere Lebensformen - Suhl |