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Mit der Jahrestagung 2007 greift der Bundesverband kath. Ehe-, Familien- und Lebensberaterinnen und -berater ein klassisches Thema, eine alte Frage auf und beleuchtet sie im Licht des gegenwärtigen Wissens. Unter Resilienz wird in der psychologischen Forschung die Fähigkeit bezeichnet, die es Menschen ermöglicht Krisen und neue Herausforderungen konstruktiv und erfolgreich zu meistern. Nicht nur die Erfahrungen der Menschen, auch aktuelle empirische Untersuchungen bestätigen, dass eine zuversichtliche Einstellung und Grundhaltung Kräfte weckt, die für anstehende Krisenbewältigungen eine günstige Prognose bedeuten. Resiliente Menschen bewältigen anstehende Aufgaben und Herausforderungen besser als Menschen, deren Resilienzkräfte weniger ausgebildet sind. Dieser Zusammenhang legt nahe: Nicht die Situation an sich bestimmt, ob Menschen sie bewältigen oder nicht, sondern auch die Einschätzung, Haltung und Fähigkeiten des Menschen zu der Herausforderung, Aufgabe oder Krise.
Menschen, die über ausgeprägte Resilienzkräfte verfügen, zeichnen sich u.a. durch folgende Eigenschaften aus:
Unter dem Leitthema: „Trotzdem - Resilienz im Kontext von Beratung“ wird die Jahrestagung 2007 den Fragen nachgehen, die sich aus den Erkenntnissen der Resilienzforschung für die institutionelle Ehe-, Familien- und Lebensberatung ergeben.
Ein zentraler Aspekt soll dabei sein, ob Resilienz nur beobachtet und beschrieben werden kann oder auch - was für die Beratung wichtig wäre - gezielt gefördert werden kann?
In der institutionellen Ehe-, Familien- und Lebensberatung wird mit komplexen beraterischen und therapeutischen Methoden (Ressourcen- und Lösungsorientierung, emotionale Ansprache, Bestärkung des Selbstwertgefühls ratsuchender Frauen und Männer, Ermutigung mit kreativen, szenischen, körpertherapeutischen Übungen etc.) gearbeitet, die die Resilienz der Ratsuchenden stärken sollen.
Neben dem Blick auf die Unterstützung der Klientinnen und Klienten wird auch die Frage nach der Förderung der resilienten Kompetenz der Beraterinnen und Berater ein wichtiges Augenmerk finden. Stehen doch auch diese in vielen Beratungsgesprächen vor existentiellen Herausforderungen und vor scheinbar unlösbaren Verstrickungen, mit denen sie selbst umgehen müssen.
Das Schwere lebbarer machen, für die ratsuchenden Frauen und Männer wie die Beraterinnen und
Berater ist ein zentrales Anliegen der Jahrestagung. Dazu sollen Strategien entwickelt, überprüft und vertieft werden, die helfen:
Die Referate werden aus philosophischer, psychologischer und spiritueller Sicht das Tagungsthema angehen. Frau Dr. Stopczyk-Pfundstein übernimmt mit dem Eröffnungsreferat den philosophischen Zugang zum Thema.
Ein psychologischer Beitrag von Dipl. Psych. Erwin-Peter Haep wird eine Paarberatung unter einem ressourcenorientierten Focus vorstellen und aufzeigen, wie das Ansprechen von Ressourcen und Lösungsansätzen dem Paar zum Aufarbeiten des Anliegens verhilft.
Der dritte Vortrag beleuchtet unser Jahrestagungsthema aus der Sicht der Traumatherapie. Frau Ulrike Reddemann wird wesentliche Stabilisierungstechniken und therapeutische Hilfestellungen für traumatisierte Menschen in der Beratung aufzeigen.
Pater Karl Kern, SJ, Leiter der offenen Kirche St. Klara, Nürnberg, wird aus theologisch-spiritueller Perspektive mit dem Thema: “Und dennoch leicht und dennoch unverwundbar - Glaube - die Urkraft der Resilienz“ die Referate abrunden.
Die Arbeitsgruppen werden wie gewohnt neben den Referaten im Plenum ein zentrales Element der Jahrestagung sein und Raum zur Vertiefung der Thematik und zu konkretem Lernen in einem erfahrungsorientierten Kontext bieten. Aus den vielfältigsten beraterischen und therapeutischen Schulen werden Verfahren vorgestellt und trainiert, die die positive „Über“ - Lebenskraft der Klientinnen und Klienten - ihre Resilienzkräfte - stärken können und nicht zuletzt auch die der Beraterinnen und Berater.
Die inhaltliche Arbeit der Jahrestagung wird ergänzt durch Möglichkeiten der Begegnung, fachliche und persönliche Gespräche, spirituelle Impulse, Gottesdienst wie durch den festlichen Abend. All dies bildet den unverwechselbaren Charakter der Jahrestagung des Bundesverbandes.
Als zentrale Fortbildungsveranstaltung, die Impulse für die institutionelle kath. Ehe-, Familien- und Lebensberatung setzt, wird die Jahrestagung unterstützt und
finanziell gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Gesundheit, Frauen und Jugend.