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Moderne diagnostische Methoden ermöglichen Einblicke in den Aufbau und die Organisation des menschlichen Gehirns: Zusammenhänge werden deutlich, die lange Zeit unbekannt waren. So gibt es neue Einsichten über die physiologischen Reaktionen und Verknüpfungen im Gehirn bei Angst und Stress, bei Freude und Liebe. Diese Bahnungen sorgen automatisch dafür, dass Menschen auf kleinste Auslöser mit immer den gleichen Stresssymptomen reagieren. Veränderungen dieser im Gehirn geformten Strukturen sind allein durch Worte schwer erreichbar, sie bedürfen intensiver emotionaler Interventionen, möglichst auf mehreren Sinnen beruhend. Auch die Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen und die biologischen Dispositionen beeinflussen sich gegenseitig. Daraus ergibt sich eine neue Dimension der Verantwortung.
Neuropsychologische Erkenntnisse werden gegenwärtig intensiv diskutiert. Sie rücken z.B. die klassischen Fragen nach dem Zusammenwirken von Psychologie und Biologie, von genetischer Disposition und erlerntem Verhalten in ein neues Licht.
Da es Ziel der Beratung ist, Klientinnen und Klienten effizient zu unterstützen, bemühen sich professionelle Ehe-, Familien- und Lebensberaterinnen und -berater um die Integration aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse in ihr Handlungskonzept. Im Mittelpunkt der Jahrestagung 2005 werden u. a. diese Fragen stehen:
Was sind zentrale neuropsychologischen Erkenntnisse, welche Auswirkungen haben sie auf die gängigen Bilder vom Menschen?
Wie sind neuropsychologische Erkenntnisse eine konkrete Hilfe für die Ehe-, Familien- und Lebensberatung?
Welche Anregungen geben sie Beraterinnen und Beratern für die Gestaltung der Beratung, für die beraterische Beziehung?
Müssen beraterische Konzepte aufgrund neuropsychologischer Erkenntnisse modifiziert oder gar neu formuliert werden? Prof. Gerald Hüther, Neurobiologe an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen, Autor aktueller Publikationen, wird mit dem Eröffnungsreferat Impulse zur Diskussion der Thematik geben. Ein zweites Referat von Dr. Hans-Peter Hartmann wird sich fokussiert mit der Relevanz und Umsetzung der Forschungserkenntnisse aus der Bindungstheorie für die Beratungspraxis beschäftigen. Im dritten Referat: „Zur Menschwerdung berufen - Von der Kostbarkeit des Alterns in den Weltreligionen“ wird Dr. theol. P. Cosmas Hoffmann, OSB, Abtei Königsmünster Meschede, aus theologischer wie religionswissenschaftlicher Perspektive Veränderungsprozesse des menschlichen Lebens beleuchten.
Die Arbeitsgruppen werden wie gewohnt neben den Referaten im Plenum ein zentrales Element der Jahrestagung sein und Raum zur Vertiefung der Thematik bieten, zu konkretem Lernen in einem erfahrungsorientierten Kontext.
In Talkforen werden aktuelle strukturelle und fachliche Entwicklungen innerhalb der institutionellen Ehe-,Familien- und Lebensberatung aufgegriffen werden.
Die inhaltliche Arbeit der Jahrestagung wird ergänzt durch Möglichkeiten der Begegnung, fachliche und persönliche Gespräche, spirituelle Impulse, Gottesdienst wie durch den festlichen Abend. All dies bildet den unverwechselbaren Charakter der Jahrestagung des Bundesverbandes.
Als zentrale Fortbildungsveranstaltung, die Impulse für die institutionelle kath. Ehe-, Familien- und Lebensberatung setzt, wird die Jahrestagung erneut unterstützt und finanziell gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Gesundheit, Frauen und Jugend. Diese Unterstützung ermöglicht den fachlichen Dialog, die persönlichen Begegnung und die professionelle Profilierung über die regionalen Grenzen hinaus, dafür sind wir sehr dankbar.
Wir freuen uns auf unsere gemeinsame Tagung, die Begegnung mit Ihnen und laden Sie ganz herzlich zur Teilnahme ein.
Für den Vorstand des Bundesverbandes Katholischer Ehe-, Familien- und Lebensberaterinnen und -berater e.V.: